Zahnerhaltung
Füllungstherapie, Zahnwurzelbehandlung & ZahnfleischbehandlungFast jeder Erwachsene hat schon Erfahrungen mit einem Loch im Zahn und Zahnschmerzen gemacht. Denn auch trotz allen Fortschritts und guter Prophylaxe lassen sich Erkrankungen am Zahn nicht immer vermeiden. Schuld an den kleinen und großen Löchern trägt die Karies, die sich regelrecht durch den Zahnschmelz frisst, wenn man sie nicht rechtzeitig entfernt.
Neben einer guten Mundhygiene ist die regelmäßige Kontrolluntersuchung bei uns in der Zahnarztpraxis wichtig. Nicht jedes Loch im Zahn ist vermeidbar, wir können aber die kariösen Stellen schon im Anfangsstadium entdecken – oft schon, bevor der Patient über Zahnschmerzen klagt.
Füllungstherapie
Um die Zähne nach einem Kariesbefall oder einem erlittenem Bruch (Fraktur) wiederherzustellen, bieten wir verschiedene Füllungsmaterialien an.
Die klassische und günstigste Variante – da sie komplett von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird – ist die Amalgam-Füllung. Diese Art der Zahnfüllung geriet in den letzten Jahren in den Verdacht, aufgrund des enthaltenen Quecksilbers gesundheitsschädlich zu sein. Eine direkte Gesundheitsgefährdung ist bis heute noch nicht nachgewiesen worden, das Thema wird aber kontrovers diskutiert. Ebenfalls genügt die Amalgamfüllung (silberne Farbe) unseren heutigen ästhetischen Ansprüchen nicht mehr. Viele Patienten beklagen sich über schwarze „Flecken“ im Zahn. Aufgrund der gesundheitlichen Bedenken und der kosmetischen Beeinträchtigung verwenden wir in unserer Praxis kein Amalgam mehr.
Als Ersatz bieten wir Füllungen aus plastischen Materialien an, wie Compomere oder Glasionomere (Kassenleistung). Ein Compomer ist eine Mischung aus Glasionomerzementen und Kompositen. Diese Füllungen sind zahnfarben (opak; genaue Zahnfarbe kann nicht angepasst werden) und direkt zu verarbeiten. Größter Nachteil der Compomere ist, dass sie bei größeren Füllungen im Seitenzahnbereich langfristig nicht genügend kaudruckstabil sind. Daher werden diese Füllungen oft als Übergangslösung oder zeitlich begrenzte Füllungen (z.B. bei Schwangerschaft) benutzt.
Kompositfüllungen und Keramikrestaurationen
Eine beliebte, höherwertige und sehr gute ästhetische Alternative sind Füllungen aus Kompositen (umgangssprachlich Kunststofffüllungen) oder Keramikeinlagen.
Diese fügen sich optisch unauffällig in den Zahn ein. Allerdings müssen Patienten hier eine Zuzahlung leisten. Gerne beraten wir Sie über diese und weitere Füllungsmaterialien.
Ist ein Zahn so weit zerstört, dass er durch eine normale Füllung nicht mehr stabilisiert werden kann oder muss ein Zahn aufgrund seiner starken Zerstörung entfernt werden, stellt der Zahnersatz die letzte Alternative dar, um die ansprechende Optik und Funktion der Zähne zu erhalten.
Zahnwurzelbehandlung / Endodontie
Hat die Karies sich bereits sehr tief in den Zahn gefressen, ist der Zahnnerv durch eine Fraktur des Zahnes geschädigt oder ist der Zahnnerv durch Bakterien entzündet, stellt eine Wurzelkanalbehandlung die letzte Option dar, den Zahn zu erhalten.
Bei dieser Wurzelkanalbehandlung wird das infizierte Nervengewebe entfernt und das Wurzelkanalsystem gründlich von Bakterien gereinigt. Nach der Aufbereitung der Kanäle mit maschinellen Wurzelkanalinstrumenten (Wir benutzen in unserer Praxis die neuesten maschinellen Techniken des Marktführers VDW) und Desinfektion mit Spülungen werden die Kanäle abschließend mit speziellen biokompatiblen Füllmaterialien verschlossen. Dank der neuesten Behandlungsmethoden und –techniken wird die Prognose einer Wurzelbehandlung in der Literatur mit einer Erfolgschance zwischen 80-95%, je nach Ausgangsvoraussetzungen, angegeben.
Zahnfleischbehandlung / Parodontologie
Eine wichtige Voraussetzung für gesunde und schöne Zähne ist der intakte Zahnhalteapparat (Parodontium), welcher aus blassrosa farbenem Zahnfleisch, Knochen, Wurzelzement und Haltefasern besteht. Dieser bildet das Fundament unserer gesunden Zähne.
Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung dieses Zahnhalteapparates, die vor allem durch Bakterien in den Zahnbelägen (Plaque) entsteht. Sie fängt immer mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) an, welche sich durch Zahnfleischblutung, Rötung und Schwellung des Zahnfleisches bemerkbar macht.
Aus dieser Gingivitis kann sich eine Parodontitis entwickeln, so dass im Laufe der Erkrankung alle Anteile des Zahnhalteapparates zerstört werden. Zahnfleisch-, Knochenrückgang, Zahnlockerung und in schweren Fällen Zahnverlust sind die Folgen dieser Erkrankung.
Diese ständige Entzündung im Mundraum kann sich auch negativ auf andere Körperregionen auswirken, so besteht ein höheres Risiko für Herz-, Kreislauferkrankungen, Diabetes und Risikoschwangerschaften.
Folgende Risikofaktoren beeinflussen die Art und Schwere des Verlaufs der Erkrankung:
- erbliche Veranlagung
- Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein zwei- bis siebenfach erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken.
- Diabeteserkrankungen
- psychischer Stress reduziert die Abwehrfähigkeit des Organismus
- Schwangerschaft: hormonelle Umstellungen machen das Zahnfleisch entzündungsanfälliger
- Krankheiten des Immunsystems, wie z.B. Aids, schwächen die Abwehrkräfte
- bestimmte Medikamente, z.B. blutdrucksenkende Mittel oder Immunsuppressiva
Das Ziel der Parodontitistherapie ist die Entzündung dauerhaft zu stoppen, indem die vollständige Beseitigung der verursachenden bakteriellen Beläge angestrebt wird.
Die Behandlung erstreckt sich über mehrere Phasen. Die Dauer und der langfristige Erfolg der Behandlung hängen vom Schweregrad der Erkrankung, dem jeweiligen individuellen Krankheitsrisikos, von der regelmäßigen Nachsorge und vor allem von Ihrer Mitarbeit ab.
1. Phase (Hygienephase)
- Unterweisung in professioneller häuslicher Mundhygiene
- Professionelle Zahnreinigung
- ggf. Mikrobiologische Keimbestimmung und Einsatz von Antibiotikum
- Entfernung von harten Auflagerungen und bakteriellen Belägen von der Wurzeloberfläche unter dem Zahnfleisch meist unter örtlicher Betäubung.
- Nach einigen Wochen Zwischenkontrolle und erneute Beurteilung des Zahnfleisches
2. Phase (chirurgische Therapie)
- In manchen Fällen ist ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig, um tiefe Zahnfleischtaschen unter Sicht zu reinigen und eine Korrekturen des Zahnfleischsaums vorzunehmen.
3. Phase (Nachsorge)
- Parodontitis ist eine chronische Erkrankung. Daher ist eine lebenslange, dauerhafte Nachsorge unausweichlich. Konsequente Mundhygiene, regelmäßige Kontrolluntersuchungen in unserer Praxis und professionelle Zahnreinigung, falls nötig, mehrmals pro Jahr, sind ausschlaggebend für den Langzeiterfolg der Therapie.
Wie kann man die Entstehung einer Parodontitis vermeiden?
- gründliche und regelmäßige Pflege Ihrer Zähne (2-3 mal täglich Zähneputzen)
- Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten für die Zwischenraumpflege
- Verwendung von antibakteriellen Mundspülungen
- 2 mal jährliche Kontrolluntersuchungen in unserer Praxis